Einteilung Lederhaut

 

Flächeneinteilung der Rindlederhaut

Die natürlichen Unterschiede in der Hautstruktur, über die gesamte Fläche gesehen, wird als Stellung der Haut bezeichnet. Durch die unterschiedlichen Dichten und Verflechtungen der Fasern, weisen die einzelnen Hautzonen Abweichungen in der Reissfestigkeit und Dehnung auf. Dies ist besonders bei der Verarbeitung von Leder zu berücksichtigen. Während im Rückenlinienbereich die Zugfestigkeit parallel zur Rückenlinie höher ist, liegen im mittleren Bereich der Haut, in der Querrichtung, höhere Festigkeiten vor, welche in dieser Richtung weiter in die Seitenteile vordringen. Die Dehnbarkeit ist in den Seitenteilen grösser als im Kern, in den Flanken besonders stark und in der Senkrechte zur Rückenlinie liegen geringere Dehnungswerte vor, als bei parallel entnommenen Proben. 

Aus dieser Stellung der Haut, die in starkem Masse von der Rasse, dem Alter und Geschlecht der Tiere, dem Klima und einigen weiteren Faktoren abhängt, ergibt sich die Flächeneinteilung der Haut. Das Kernstück – der Croupon, weist die grösste und gleichmässigste Dicke mit der dichtesten Faserverflechtung auf und macht etwa 50 % der Gesamtrindhautfläche aus. Das Kernstück, der Croupon selbst, lässt sich weiter in Schild, Rücken und Kratze aufteilen. Zu den Seiten, auch Flanken genannt, die beträchtlich dünner sind, ist eine deutliche Grenze feststellbar. Zum Hals, zusammen mit den Kopfteilen, nimmt die Stärke nur allmählich etwas ab. Entsprechend der Flächeneinteilung der Haut kann diese entweder als ganze Haut, längs der Rückenlinie aufgeschnitten als halbe Haut, als ganze oder halbe Croupons, Halsstücke, Hechte und Seiten in den Handel kommen. Je nach den unterschiedlichen Verwendungszwecken dieser Hautteile ist auch die Bearbeitung während der Lederherstellung verschieden